Familiengeschichten

Es soll nun in Kürze die Geschichte der Familien der Reihe nach durchgegangen werden.

Haus Nr. 1 – jetzt Rümenapf

Es erscheinen ums Jahr 1780 2 Teipel im Dorfe. Jedenfalls wird Andreas Teipel der Rechte sein.

1820 wird Christoph Teipel, der Sohn des vorigen aufgeführt. Dieser war 3 mal verheiratet. Sein Nachfolger auf dem Hofe stammt aus zweiter Ehe. Christoph Teipel wurde im Jahre (Nov.) 1862 (05.11.1860) im Rabental von einem Schäfer mit dem Schipphaken erschlagen.

Sein Sohn war Christoph Heinrich Teipel ist geb. 20.7.1820 + Feb. 1809 (?). Dessen Sohn war Wilhelm Teipel ist geb. 14.2.1858 + 8.7.1916. Er hatte keine Söhne.

Seine 3. Tochter Alwine wurde Hoferbin und verheiratete sich am 3.2.1918 mit dem Bauernsohn August Rümenapf aus Sattenhausen. Dieser ist nach dem Krieg 1939-1945 (am 11.07.1946) von Polen in seinem Haus erschossen.

Haus Nr. 2 – existiert nicht mehr

1788 wird ein Büermann aufgeführt.

Seine Tochter verheiratete sich, nachdem ihr Vater schon gestorben war, mit einem Christoph Hahne aus Beienrode. Dessen Sohn Heinrich befand sich 1812 in dem Heere Napoleons. Er wurde in Russland durch einen Säbelhieb über den Kopf verwundet. kam aber geheilt wieder in Potzwenden an.

Seine Tochter Luise verheiratete sich mit Heinrich Büermann der von dem Hofe Nr.8 stammte. Auf dem Hahneschen Hof wirtschaftete nun wieder ein Büermann. Da dieser nur eine Tochter hatte. die sich mit einem Friedrich Huch aus Falkenhagen verheiratete, kam wieder eine Namensänderung vor. Aber die Tage des alten baufälligen Hauses Nr.2 waren bald gezählt. Im Frühjahr 1889 zog diese Familie nach Haus Nr.3, das sie ein Jahr zuvor käuflich erworben hatte.

Einige Jahre später wurde das alte Haus abgebrochen.

Haus Nr. 3 ? Huch

Dieses ist nach einer Urkunde von 1788 von einem Schmidt bewohnt. 1796 erscheint ein Johann Friedrich Meyer. 1820 tritt hier Christoph Renneberg als Besitzer auf. Dessen Sohn ist als Junggeselle gestorben. Seine Tochter verheiratete sich mit Wilhelm Windel aus Mackenrode. Windel hat im Jahre 1842 das jetzige Haus gebaut. Dieses war kaum fertig, da starb er. Die Witwe verheiratete sich nun mit einem Friedrich Günther aus Landolfshausen. Der einzige Sohn Heinrich bei dessen Geburt die Frau starb, zog nach Landolfshausen wo er im Jahre 1925 gestorben ist. Bemerkt sei noch, dass der Vater des Friedrich Günther, eine Zeitlang hier auch wohnhaft, in der Schlacht bei Waterloo mitkämpfte.

Von der zweiten Frau ließ sich Friedrich Günther scheiden. Eine zahlreiche Kinderschar ist aus der dritten Ehe, die er mit einer Johanna Böttcher aus Wollershausen einging, entsprossen. Als die ältesten Kinder heiratsfähig wurden, kam es im Jahre 1888 zum Verkauf des Hofes.

Die Käufer Meierhof und Mondenschein schlachteten den Hof aus.

Das Haus mit Gemeinheit und den umliegenden Gärten kaufte der Nachbar Fritz Huch. Der größte Teil der Länderei wurde von Wilhelm Wendhausen und ein kleinerer Teil von Wilhelm Teipel käuflich erworben. Die tr. große Wiese zwischen Potzwenderberg und Catarinenholz kauften Wilhelm Teipel und Heinrich Böning.

Der Besitzer des Hauses Huch halte 3 Kinder
1. Luise, geb. 7.5.1876 ist verheiratet mit Heinrich Böning in Pot/wenden
2. Minna, geb. 19.5.1880 starb schon am 30.11.1882 an Diphteritis die damals im Dorfe herrschte
3. Fritz, geb. 7.11.1882. verheiratet mit seiner Cousine Emma Huch aus Falkenhagen.

Die Frau Huch, Luise geb. Büermann, starb schon im Alter von 37 Jahren. Ihre Eltern haben sie überlebt. Die Mutter um 4 Jahre, der Vater um 20 Jahre.

Haus Nr. 4 ? Zapfe

Hier muß einmal ein Hirte Eggert gewohnt haben. Ein Großkaufmann namens Nöhr aus Amsterdam hat vor einigen Jahren im Kirchenbuche zu Landolfshausen nach seiner Großmutter, einer geb. Eggert, die in diesem Hause geboren sein soll, gesucht.

Nach unseren Akten hat 1788 ein Schmidt in diesem Hause gewohnt.

In den Jahren 1820-1832 war der Hof von einem August Werker bewohnt. Seine 3 Söhne haben sich meistens in der Welt herumgetrieben, einer ist nach Amerika ausgewandert. Auch die Strafanstalten haben sie viel besucht, nur eine Tochter hat sich nach Rittmarshausen verheiratet.

Nach dem Tode von August Werker hat die Witwe einen Hartmann geheiratet.

Ich muß noch einmal zurückgehen und erwähnen, daß dieser Hof 1772 von einem Heinrich Schmidt bewohnt war.

Nach Hartmann wurde der Hof von einem Klemme aus Holzerode gekauft. Dieser mußte aber schon 2 Jahre später seinen Hof wegen Familienstreitigkeiten wieder verkaufen. Nicht besser erging es seinem Nachfolger Wedekind aus Weißenborn.

Ums Jahr 1874 verkaufte dieser den Besitz an den Schafmeister Friedrich Wendhausen in Niedeck.

(1935 ging es in den Besitz des Zigarrenhändlers Franz Zapfe aus Hamburg über, der an Stelle des alten Hofes ein schönes Gebäude
erstehen ließ.)

Haus Nr. 5 ? Wendhausen

1772 tritt hier ein …. auf diesem Hof auf. 1788 ist dieser Mann verschwunden. Es wohnte auf diesem Hofe in genanntem Jahr ein …. Im Jahr 1796.

1820 wurde dieser Hof vom Christian Renneberg bewohnt. Nach ihm folgte sein Sohn. Wegen Erbschaftsteilung wurde dieser Hof um die Mitte des vorigen Jahrhunderts an Heinrich Meyer aus Falkenhagen verkauft. Dieser verkaufte ihn an Wilhelm Hildebrandt aus Weißenborn. Er mußte ihn aber nach einigen Jahren schuldenhalber an Meyer zurückgeben. Sein Großsohn ist ein wohlhabender Mann geworden und hat ein großes Baugeschäft in Göttingen.

Dieser (Heinrich Meyer) starb aber schon im Jahre 1870, nachdem er ihn nur 1 Jahr bewohnte. Man vermutet, daß er Gift eingenommen habe. Die Meyerschen Erben verkauften ihren Hof nun ebenfalls an den Schäfer Friedrich Wendhausen. Dieser hatte von da an 2 Höfe.

Wendhausen kam ums Jahr 1875 nach hier, bezog zuerst den Hof Nr.4 und einige Jahre später den Hof Nr.5. Wendhausen hat viele Jahre die Schafe für die Gemeinde Potzwenden gehütet. Am 16.1.1905 ist er gestorben. Im Jahre 1878 wurde sein Sohn Wilhelm Eigentümer beider Höfe. Vor einigen Jahren trat dieser den unteren Hof Nr.5 an seinen Sohn, ebenfalls den Vornamen Wilhelm führend, ab.

Das Haus Nr.4, das der alte Wilhelm Wendhausen als Altenteile bezogen hatte, ging 1935 in den Besitz des Cigarrenhändlers Franz Zapfe in Hamburg über, der an Stelle des alten Hofes neue schöne Gebäude erstehen ließ.

Haus Nr. 6 ? Feuerteich

Hier soll bis vor etwa 100 Jahren eine kleine Hütte gestanden haben. Später ein kleines Haus mit etwas Stallung. Das Haus mit anschließenden Grasgarten war Eigentum der Gemeinde. Die Bewohner waren die Hirten.

Es soll vor etwa 100 Jahren hier ein Rühe gewohnt haben. Dann bis 1864 Sölter, der aus Landolfshausen stammte. Von 1864 -1877 hütete Karl Apenberg ebenfalls aus Landolfshausen. Ihm folgte H. Fuge aus Mackenrode. der aber schon 2 Jahre später wieder aufhörte und dann in das Haus Nr.4 zog das er beinahe 20 Jahre bewohnte.

1879 kam H. Illemann aus Landolfshausen nach hier. Er hütete die Kühe und auch die Schweine. Die Schweineweide wurde am 1.April 1887 aufgehoben. Dann auch die Kuhweide.

Das Haus wurde … an den Zimmermeister H. Büermann in Sattenhausen auf Abbruch verkauft. An seine Stelle wurden Apfelbäume gepflanzt, die aber nicht recht wachsen wollten.

Im Winter 1935/1936 wurde hier der jetzige Feuerteich angelegt.

Haus Nr. 7 ? Windel

Nr.7 ist 1859 von dem Stiefsohn des Renneberg Nr.5 als Anbauerhaus gebaut. Er führte den Namen Friedrich Teipel. Nach ihm bewohnte es sein Schwiegersohn Heinrich Klapproth und jetzt ist Eigentümerin Ida Windel, geb. Diederich.

Haus Nr. 8 ? Rode

Über diesen Ackerhof in früherer Zeit nicht viel zu sagen.

Seit Jahrhunderten hat hier ein Büermann gewohnt. Leider sollte dieser Name auf einmal verschwinden, denn im Jahre 1916 fiel dessen einziger Sohn in Rußland (vermißt).

Seine Tochter verheiratete sich mit Heinrich Rode aus Sattenhausen.

Haus Nr. 9 – brannte am 21./22.10.1934 ab

Bis zum Jahre 1807 wohnte hier ein Büermann.

Eine Tochter verheiratete sich mit Christoph Kaufmann aus Landolfshausen und zog nach Potzwenden. während eine andere Tochter den Bruder des Kaufmann heiratete. Diese Tochter zog nach Landolfshausen.

Der Hof ging nun von einem Kaufmann auf den anderen über. Der letzte Kaufmann mit Vornamen Wilhelm blieb unverheiratet. Seine Mutter stammte vom Nachbarhof und war eine geb. Günther. Er (Wilhelm Kaufmann) hat von 1870 mit seinem Vater in einer Familie gelebt. Am 27.12.1902 ist der Vater gestorben und am 27.08.1924 sein Sohn.

Sein Hof ging durch Erbschaft an meine Familie über.

In der Nacht vom 2l./’22.10.1934 brannte das Haus nieder.

Haus Nr. 10 ? Böning

Da über diesen Hof meine Familienchronik Aufschluß gibt, brauche ich hierüber nicht berichten.

Gegen 1700 erschien ein Mayer. Dieser Name blieb, bis am 19.10.1825 ein Günther aus Landolfshausen nach Potzwenden heirate. Dessen Tochter Louise Günther verehelichte sich am 05.02. l865 mit Heinrich Böning aus Falkenhagen. Der Sohn heiratete am 13.02.1902 eine Tochter des Hofes Nr.3, Luise Huch.

Die Vorfahren des Hauses Böning kann man bis 1638 in Sattenhausen zurückverfolgen. Erst 1790 heiratete ein Böning in die Dammühle Landolfshausen. Am 08.05.1834 heiratete ein Böning nach Falkenhagen und dessen Sohn heiratete am 05.02.1865 in Potzwenden die Louise Günther. Sie sind beide 1926 gestorben und haben die goldene und diamantene Hochzeit feiern können. Der Sohn heiratete am 13.02.1902 eine Tochter des Hofes Nr. 3, Luise Huch.